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Orthopädie-Kolumne

Hüftprothesen: Wann sind sie notwendig und wie lange halten sie?

orthopaede dr jesco von ohlen in Essen

Orthopädie-Kolumne Januar 2018
von Dr. med. Andreas Helfenstein, Orthopäde in Essen

Die Gelenke in den Hüften sind starken Belastungen ausgesetzt. Das ist solange kein Problem, wie ausreichend Knorpelmasse zwischen Hüftkopf und –pfanne vorhanden ist. Wir sind es gewohnt, unsere Hüften schmerzfrei bewegen zu können. Ist die Knorpelmasse jedoch verringert und kommt es zu Verschleiß, entstehen Beschwerden. Wenn dieser Verschleiß fortschreitet oder eine Durchblutungsstörung im Hüftkopf vorliegt und konservative Methoden nicht zum Erfolg geführt haben, kann eine Hüftprothese eine sinnvolle Lösung zur Behebung der Beschwerden sein. Diese Operation ist heute ein häufiger Eingriff mit guten Erfolgsaussichten.

Wie läuft so eine Hüftoperation ab? Zunächst bestimmen wir bei orthoplus in Essen vor der Operation mit Hilfe von Röntgenbildern und digitalen Planungsmodulen die Art und Größe der individuellen Prothese. Dabei berücksichtigen wir auch Alter, die bestehende Knochensubstanz und Faktoren wie das Körpergewicht oder auch die künftigen Ansprüche an Beweglichkeit und Belastbarkeit. Ausgehend von dieser Analyse bieten wir dann verschiedene Prothesenmodelle mit und ohne Zementanteil an.

Die Prothese selbst besteht aus einem Schaft, auf den ein Kugelkopf aufgesetzt wird sowie einer Pfanne, in der ein entsprechendes Inlay fixiert wird. Sie gleicht damit weitestgehend dem natürlichen menschlichen Hüftgelenk.

Bei der Hüftprothesen-Operation werden die krankhaft veränderten Gelenkteile des Oberschenkelkopfes und der Gelenkpfanne ersetzt. Die neue künstliche Hüfte wird eingepasst und für ihre Funktion optimal vorbereitet.

Doch auch so ein Gelenkersatz verschleißt im Laufe der Zeit – abhängig vom Prothesentyp, Material und von der Operationsmethode.

Hüftprothesen-OP: Wann ist sie sinnvoll?

Wichtig ist es deshalb einen Spezialisten zu wählen, der sowohl mit der Operation als auch den Prothesenmodellen viel Erfahrung hat. Fragen Sie auch vor der Operation nach der Haltbarkeit verschiedener Hüftmodelle, bei denen es heute recht zuverlässige Angaben gibt.

Im Nachgang der OP ist kurzzeitig eine Schonung empfehlenswert. Schon nach wenigen Tagen können Sie jedoch mit Hilfe eines Krankengymnasten erste Bewegungsübungen machen. Der Erfolg stellt sich meist rasch ein und viele Patienten sind erstaunt, wie schnell und beschwerdefrei sie wieder ihren Alltag meisten können.

Falls noch etwas mehr gezieltes Aufbautraining notwendig ist, bieten auch verschiedene Reha-Maßnahmen einen guten Rahmen für den weiteren Aufbau der Hüftmuskulatur und –stabilität.